Das Institut für Rechtsphilosophie freut sich bekanntzugeben, dass Univ.-Prof. Dr. Anne Kühler mit 01.02.2023 die Professur für Rechtsethik und Rechtsphilosophie angetreten hat. Prof. Kühler wurde im Jahr 2020 an der Universität Zürich für Öffentliches Recht, Europarecht, Rechtsphilosophie und Methodenlehre habilitiert; sie war ebendort bis vor kurzem als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Rechtsphilosophie und Rechtsethik, im Verfassungsrecht und in den Grundlagen des Migrationsrecht.

 


 

Die Wiener Rechtsphilosophie blickt auf eine lange Tradition zurück, die mit Vertretern des Naturrechts wie Karl Anton von Martini (1726–1800) und dessen Schüler Franz von Zeiller (1751–1828) beginnt. Weltruhm erlangte sie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als Hans Kelsen und seine Mitstreiter eine prononcierte und viel debattierte Version des Rechtspositivismus, die Reine Rechtslehre, entwickelten. Dank der Initiative von Gerhard Luf, dessen Werk bedeutende Beiträge zur Rehabilitierung der praktischen Vernunft in der Rechtsphilosophie enthält, wurde die Rechtsphilosophie 1985 als eigenes Institut etabliert.

Im Jahr 2005 wurde das Institut für Rechtsphilosophie mit dem Institut für Recht und Religion zusammengelegt. Das frühere Institut für Kirchenrecht hatte in seiner Tradition bis an die Anfänge der juridischen Fakultät zurückgereicht. Bedeutende Vertreter waren etwa Martinis Lehrer, Paul Joseph von Riegger (1705–1775), der Theoretiker der josephinischen Toleranz, oder Max Hussarek von Heinlein (1865–1936), der als Begründer des Staatskirchenrechts gilt. Unter der Leitung von Richard Potz wurde das Fach zu einem umfassenden Religionsrecht ausgestaltet.

Seit 2016 firmiert diese fusionierte Einheit nun als das Institut für Rechtsphilosophie.

Im Rahmen der disziplinübergreifenden Forschungstätigkeit der Fakultät leitet Prof. Jabloner die Forschungsstelle "Hans Kelsen und sein Kreis".


News - In den Medien - Aktuelle Veranstaltungen

  • 27.04.2023, George Pavlakos (Universität Glasgow), "Kant’s Principle of Right as a Principle of Collective Freedom", Hörsaal 1, Ev.-Theol. Fakultät, Schenkenstraße 8-10, Stiege 1, 5. Stock, 18:30 Uhr
  • 30.03.2023, Clemens Jabloner spricht im Institut für Wissenschaft und Kunst zum Thema "Kelsens 'Österreichisches Staatsrecht' 1923 - der Blick auf Monarchie und Republik".
  • 30.03.2023, Anna-Bettina Kaiser (Humboldt Universität zu Berlin), "Vom totalen Staat zur totalen Verfassung".
  • 16.03.2023, William Scheuerman (Indiana University), "Hans Kelsen, Leo Strauss, and the Crisis of American Democracy".
  • 09.03.2023, Clemens Jabloner hält im Rahmen des Österr. Kulturforums Berlin einen Vortrag über die Kunstrestitution in Österreich.
  • 09.03.2023, Naif Bezwan "Kurdischer Selbstbestimmungskonfikt aus historischer und vergleichender Sicht".
  • 03.03.2023, Alexander Somek hält einen Vortrag zum Thema "European constitutional law and the European public sphere" bei der "International Conference Commemorating the 40th Anniversary of the Constitutional Court - Constitutionalism in the 21th Century", 02.-03.03.2023, Lissabon.
  • 24.02.2023, Alexander Somek als Teilnehmer am round table "Völkerrecht und ausländisches öffentliches Recht. Zwei Disziplinen in wissenschaftshistorischer Perspektive" bei dem Seminar "100 Jahre Öffentliches Recht" des MPI für Ausländisches Öffentliches Recht und Völkerrecht, Heidelberg.
  • 02.02.2023, Eva Maria Maier zum Thema "Strafmaß und die 'volle Härte' des Gesetzes" - Grundsätzliche Gedanken zur Konjunktur von höheren Strafen, zu Gast in Ö1 Punkt eins.
  • 01.02.2023, Jakob Rendl hält einen Vortrag "Dark or Bright? European Constitutionalism and International Law in Post-War Europe" via Zoom an der Universität Kopenhagen.