Die Wiener Rechtsphilosophie blickt auf eine lange Tradition zurück, die mit Vertretern des Naturrechts wie Karl Anton von Martini (1726–1800) und dessen Schüler Franz von Zeiller (1751–1828) beginnt. Weltruhm erlangte sie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als Hans Kelsen und seine Mitstreiter eine prononcierte und viel debattierte Version des Rechtspositivismus, die Reine Rechtslehre, entwickelten. Dank der Initiative von Gerhard Luf, dessen Werk bedeutende Beiträge zur Rehabilitierung der praktischen Vernunft in der Rechtsphilosophie enthält, wurde die Rechtsphilosophie 1985 als eigenes Institut etabliert.
Im Jahr 2005 wurde das Institut für Rechtsphilosophie mit dem Institut für Recht und Religion zusammengelegt. Das frühere Institut für Kirchenrecht hatte in seiner Tradition bis an die Anfänge der juridischen Fakultät zurückgereicht. Bedeutende Vertreter waren etwa Martinis Lehrer, Paul Joseph von Riegger (1705–1775), der Theoretiker der josephinischen Toleranz, oder Max Hussarek von Heinlein (1865–1936), der als Begründer des Staatskirchenrechts gilt. Unter der Leitung von Richard Potz wurde das Fach zu einem umfassenden Religionsrecht ausgestaltet.
Seit 2016 firmiert diese fusionierte Einheit nun als das Institut für Rechtsphilosophie.
Im Rahmen der disziplinübergreifenden Forschungstätigkeit der Fakultät leitet Univ.-Prof. Dr. Clemens Jabloner die Forschungsstelle "Hans Kelsen und sein Kreis".
News - In den Medien - Aktuelle Veranstaltungen
- Antrittsvorlesung von Anne Kühler "Nation, Gemeinschaft. Von Zugehörigkeiten und Ausschlüssen im Denken über Migration", 19.03.2025, Großer Festsaal der Universität Wien
- Elisabeth Holzleithner zum Internationalen Frauentag im Interview mit Rudolphina "Gleichstellung: Dreht sich die Welt gerade rückwärts?", 08.03.2025
- Elisabeth Holzleithner im Interview mit der Zeitschrift frauen*solidarität: "Sie reden nicht von Rechtsstaatlichkeit sondern von Law and Order", 07.03.2025
- Workshop "Hans Kelsen: unerwartet, ungewohnt", Clemens Jabloner spricht über "Kelsens Spannungsfelder", Juridicum, 27.02.2025
- Alexander Somek spricht über "The constitution and the rabble", "Legal and Political Theory Forum", LSE, 19.02.2025
- Clemens Jabloner im Gespräch mit dem ORF-Report zum Thema "Kreativ regieren - neue Regierungsformen auf dem Vormarsch", 18.02.2025
- Clemens Jabloner im Interview mit "Die Furche" "Das ist ein finsteres Österreich", 13.02.2025
- Neuerscheinung 18.02.2025: "Legal and Political Philosophy - An Outline for Students" von Alexander Somek, Verlag Österreich, ISBN 978-3-7046-9589-5
- 21.01.2025, 13.00 Uhr, Alexander Somek zu Gast in Punkt Eins: "Darf Trump alles - straflos?", OE1
- Mittwoch 08.01.2025: Prof. Dr.Dr. Dietmar von der Pfordten (Georg-August-Universität Göttingen): "Recht als Vermittlung - Was das Recht ist und was es von anderen Sozial- und Kulturgebilden unterscheidet"
- 06.12.2024, Symposium zu Ehren von emer. o. Univ.-Prof. Dr. Gerhard Luf "Freiheit, Gleichheit und menschliche Würde: Immanuel Kant und Gerhard Luf",
- 03.12.2024, neu erschienen: "Religion, Law in Austria", 2. Auflage, Schinkele Brigitte und Potz Richard, Kluwer Law International, ISBN 9789403512990