In memoriam
Am 21. August 2024 ist unsere liebe und hochgeschätzte Kollegin, Frau Assistenzprofessorin und Privatdozentin Eva Synek an den Folgen einer längeren Erkrankung verstorben.
Eva Synek hatte vor allem im Fachbereich Orthodoxes Kirchenrecht Weltruf. Ihre vielseitige wissenschaftliche Orientierung hat sie auch zu einer bedeutenden Forscherin und Lehrenden im Bereich der Frauenrechte werden lassen. Sie war leitendes Mitglied in zahlreichen facheinschlägigen Vereinigungen, so etwa Gründungs- und Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Religionswissenschaft. Sie wirkte zwölf Jahre lang als Generalsekretärin der Gesellschaft für das Recht der Ostkirchen, danach als langjähriges Vorstandsmitglied und damit maßgeblicher Motor der Gesellschaft, nicht zuletzt für die Publikation von deren Jahrbuch ‚Kanon'. Im Jahr 2000 hat sich Eva Synek an der Universität Eichstätt mit dem Werk ‚Οἶκος. Zum Ehe- und Familienrecht der Apostolischen Konstitutionen' habilitiert. Als höchst produktive Wissenschaftlerin hat Eva Synek eine Fülle an Publikationen vorgelegt und darüber hinaus in mehreren Fachzeitschriften tatkräftig in der Redaktion mitgewirkt. 2013/14 hatte sie eine Gastprofessur für Orthodoxes Kirchenrecht im belgischen Löwen inne, und sie betreute dieses Fach bis zuletzt mit großem Engagement an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien.
Ihr Ableben reißt eine große fachliche und menschliche Lücke. Sie wird uns als kluge Gesprächspartnerin und liebenswürdige Kollegin in herzlicher Erinnerung bleiben.
Die Wiener Rechtsphilosophie blickt auf eine lange Tradition zurück, die mit Vertretern des Naturrechts wie Karl Anton von Martini (1726–1800) und dessen Schüler Franz von Zeiller (1751–1828) beginnt. Weltruhm erlangte sie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als Hans Kelsen und seine Mitstreiter eine prononcierte und viel debattierte Version des Rechtspositivismus, die Reine Rechtslehre, entwickelten. Dank der Initiative von Gerhard Luf, dessen Werk bedeutende Beiträge zur Rehabilitierung der praktischen Vernunft in der Rechtsphilosophie enthält, wurde die Rechtsphilosophie 1985 als eigenes Institut etabliert.
Im Jahr 2005 wurde das Institut für Rechtsphilosophie mit dem Institut für Recht und Religion zusammengelegt. Das frühere Institut für Kirchenrecht hatte in seiner Tradition bis an die Anfänge der juridischen Fakultät zurückgereicht. Bedeutende Vertreter waren etwa Martinis Lehrer, Paul Joseph von Riegger (1705–1775), der Theoretiker der josephinischen Toleranz, oder Max Hussarek von Heinlein (1865–1936), der als Begründer des Staatskirchenrechts gilt. Unter der Leitung von Richard Potz wurde das Fach zu einem umfassenden Religionsrecht ausgestaltet.
Seit 2016 firmiert diese fusionierte Einheit nun als das Institut für Rechtsphilosophie.
Im Rahmen der disziplinübergreifenden Forschungstätigkeit der Fakultät leitet Univ.-Prof. Dr. Clemens Jabloner die Forschungsstelle "Hans Kelsen und sein Kreis".
News - In den Medien - Aktuelle Veranstaltungen
- Mittwoch 08.01.2025: Prof. Dr.Dr. Dietmar von der Pfordten (Georg-August-Universität Göttingen): "Recht als Vermittlung - Was das Recht ist und was es von anderen Sozial- und Kulturgebilden unterscheidet", 18.30 Uhr, SEM 33 (Juridicum).
- 06.12.2024, Symposium zu Ehren von emer. o. Univ.-Prof. Dr. Gerhard Luf "Freiheit, Gleichheit und menschliche Würde: Immanuel Kant und Gerhard Luf", Rewi-HS, Schenkenstr. 8-10/4. Stock, 1010 Wien
- 25./26.11.2024, René Kuppe leitet den "Minicurso Internacional: O Pluralismo Jurídico e os Povos Indígenas - Análise sob a perspectiva da Teoria Pura do Direito, de Hans Kelsen" IDP Asa Sul, Brazil
- 22.11.2024, Anne Kühler hält den Vortrag "Kants Konzeption der Menschenwürde und das Recht", im Rahmen der Tagung der SVRSP "Zur kantischen Philosophie als Grundlage des Rechts", Universität St. Gallen
- 22.11.2024, Stefan Schima hält den Vortrag „Die Rechtsstellung religiöser Minderheiten in Österreich“ im Rahmen der Tagung "Staat und Religionen. Stato e religioni“, veranstaltet vom „Österreichisch-Italienischen Forum für Rechtsvergleichung“ und vom „Österreichischen Historischen Institut Rom“, Rom
- 14.11.2024, Clemens Jabloner spricht an der Paris Lodron Universität Salzburg im Rahmen des Symposion „Kunst und Recht“ über "Restitution auf öffentlich-rechtlicher Sicht"
- 13.11.2024, Stefan Schima spricht über „Die Rechtsstellung der Juden von der Revolution 1848 bis zum `Anschluss´ von 1938“, im Rahmen der Ringvorlesung 030078/WS 2024 „Juden und Judenheit(en) in Österreich. Eine Rechtsgeschichte“. Veranstaltet von Ilse Reiter-Zatloukal, Stephan Wendehorst, Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Wien.
- 06.11.2024, Vortrag von Matthias Mahlmann (Universität Zürich): "Unwiderstehlich? Gerechtigkeit, Rechte und der neue Charme antidemokratischer Ideologien"
- 17.10.2024, Stefan Schima spricht über „Die Regelungen des Vierten Laterankonzils von 1215 über die Bekleidung von Juden und Muslimen und ihre Umsetzung auf dem Boden des heutigen Österreich“, im Rahmen der Ringvorlesung „Legal History Lab '24/25: Aktuelles aus der Vielfalt rechtshistorischer Forschung“. Rechtswissenschaftliche Fakultät, Universität Wien.
- 21.09.2024,Stefan Schima spricht über „Rechte, Pflichten und Perspektiven einer Religionsgesellschaft“, im Rahmen der Klausurtagung der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich“ (IGGÖ). Hallein
- 09.10.2024, Alexander Somek koordiniert (gem. mit A. B. Kaiser u. M. Jestaedt) den Gesprächskreis "Grundlagen des Öffentlichen Rechts" auf der Staatsrechtslehrertagung 2024, Universität Luzern
- 27.09.2024, Alexander Somek hält an der Tagung der Deutschen Sektion der Internationalen Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie (IVR) den Vortrag "Recht und Wissen: Juristische Methode als Wissen des Rechts", Bayreuth
- 14.07.2024, Clemens Jabloner "Offen gefragt" im Gespräch mit der Presse
- 08. - 10.07.2024, Alexander Somek hält an der Jahrestagung von ICON.S den Vortrag "European Constitutional Law and Its Digital Public Sphere", Universität Madrid, Law School
- 20.06.2024, Vortrag von Ulrich Wagrandl "Die Verfassung ohne Eigenschaften? Österreichische
Verfassungsnarrative auf dem Prüfstand“, im Rahmen des Gesprächskreises Rechtsphilosophie - 19.06.2024, Clemens Jabloner nimmt im Institut für Zeitgeschichte an einer Podiumsdiskussion anlässlich der Präsentation des Buches „Demokratie ohne Demokraten" von Hanno Rebhan teil.
- 08.06.2024, Clemens Jabloner spricht am "47. Österreichischer Völkerrechtstag" in St. Gilgen zum Thema „Kunstrückgabe in Österreich 1998-2024. Eine Bestandsaufnahme".
- 06.06.2024, Stefan Schima spricht über „Eide vor Gericht: Blicke auf die österreichische Rechtsgeschichte und das geltende Recht“ im Rahmen der Ringvorlesung „Legal History Lab '24: Aktuelles aus der Vielfalt rechtshistorischer Forschung“
- 06.06.2024, Udit Bhatia "Acting Democratically under Clientelism“
- 05.06.2024, Wissenschaftsgespräch mit Samuel Moyn, Herlinde Pauer-Studer, Alexander Somek und Fabio Wolkenstein: "Liberalism against itself - The Cold War roots of Liberalism's present crisis"
- 24.05.2024, Stefan Hammer hält einen Vortrag beim Faculty Forum “Climate Change and the Right of Future Generations”, JSW Law School, Pangbisa, Bhutan.
- 22.05.2024, Sofia Näsström spricht zum Thema „Democracy and the Social Question: Sharing Uncertainty in Uncertain Times"
- 17.05.2024, Alexander Somek über "Die geächtete Weisheit des Papstes", Pfarrblatt "Miteinander" der Pfarre Franz von Sales
- Neu erschienen im Mai bei Facultas Verlag: "Grundriss Religionsrecht", Hrsg.: Brigitte Schinkele und Richard Potz, ISBN 978-3-7089-2396-3
- 18.04.2024, Franca Feisel spricht über "A reflexive theory of defending democracy", im Rahmen des "Workshops on Democratic Constitutionalism"
- 17.04.2024, Stefan Schima im Interview zum Thema "Gott und Mammon - Wie sich Religionsgemeinschaften finanzieren", oe1 "Im Fokus - Religion und Ethik"
- 15.04.2024, Gastkommentar von Alexander Somek zur Entscheidung des EGMR zum Klimaschutz, Rechtspanorama, diepresse.com
- 11.04. 2024,Stefan Hammer, hält den Vortrag "Mit Kant in die Zukunft der Menschheit? Zur raumzeitlichen Unabgeschlossenheit des "ursprünglichen Gemeinbesitzes", im Rahmen des Gesprächskreises "Rechtsphilosophie und Rechtstheorie"
- 26.-27.03.2024 Alexander Somek hält den Vortrag "The relational approach" im Rahmen der internationalen Seminarreihe INSP-SFPJ "Penser l’Etat aujourd’hui: repenser le droit dans et par-delà les Etats" der Société française pour la philosophie et la théorie juridiques et politiques am Institut national du service public 1, Strassburg
- 22.03.2024, Alexander Somek hält den Vortrag "Transnational Constitutional Law and the Republican Split" bei der "Conference on global Constitutionalism and its Limits", Universität Nantes
- 21.03.2024, Alexander Somek hält den Vortrag "Freiheit und Zwang: Der relationale Zugang zum Recht" im Rahmen der internationalen Tagung Das Rechtsverhältnis: Ein Perspektivenwechsel im Öffentlichen Recht , Verwaltungsgerichtshof Wien
- 20.03.2024, Stefan Schima im Interview zum Thema "Der Prozess Jesu – Die Geburtsstunde des Judenhasses", oe1 "Im Fokus - Religion und Ethik"
- 13. - 14.03.2024, Alexander Somek nimmt an dem workshop "Observatorium: Wieviel Theorie braucht das Recht?" am Wissenschaftskolleg zu Berlin teil und hält dabei den Vortrag "Sind juristische Gründe gute Gründe"
- 29.02.2024, Clemens Jabloner spricht über "Hans Kelsen und Rose Rand- Existenz und Logik" bei der Tagung "Helen Silving-Ryu – Der Aufstieg einer jüdischen Migrantin aus Wien zur „First Lady of US-Criminal Law“", Juridicum, Wien
- 23.02.2024, Gastkommentar von Alexander Somek gem. mit Fabio Wolkenstein über "Vermessene Demokratievermessung", diepresse.com
- 20.02.2024, Stefan Schima im Interview auf oe1 zu "EGMR: Schächtverbot erlaubt", Religion aktuell
- 08./09.02.2024: Konferenz “Justice, Care, Responsibility: Rethinking the Family from a Legal and Philosophical Perspective" an der Universität Genf, mitorganisiert von Anne Kühler.
- 29.01.2024, Vortrag von Herrn Koen Lenaerts, Präsident des Gerichtshofs der Europäischen Union, zum Thema "Judicial Dialogue and Constitutional Disagreements: Bridging the Gap".
- 10.01.2024, Stefan Hammer äußert sich zum Thema "Religionen und das Recht auf Öffentlichkeit", Religion ORF